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Filerimos, Ialyssos

Vier Kilometer außerhalb des Ortskerns, von Ialyssos, finden Sie den 267 m hohen, Berg Filerimos, der sich aus der Küstenebene von Trianta erhebt. Die Fahrt geht auf einer serpentinenreichen 4 km langen Strasse, gesäumt von mächtigen Pinien bis hinauf auf das Plateau. Diese Straße ist vorzüglich geeignet für eine Wanderung. Auf Schusters Rappen können sie die verschiedenen Kräuter am Wegrand erkunden.

Auf dem Plateau des Berges war das Zentrum des Antiken Staates Ialyssos. Dieser war einer der drei Gründerstaaten der Insel. Einst wurden die Staaten nach den Brüdern Kamiros, Lindos und Ialyssos benannt. Nachdem  408 v. Chr. die neue Hauptstadt Rhodos gegründet wurde,  verlor der einst so bedeutende Ort seine Bedeutung. Auf dem Gipfel des Berges soll einst die Akropolis von Ialyssos gestanden haben. Den Namen 'Filerimos' bekam der Berg erst im Mittelalter, damals ließ sich hier ein Einsiedler nieder  ''der Freund der Einsamkeit" (Übersetzung des Wortes Filerimos.)

Filerimos dokumentiert, wie kaum ein anderer Ort die Siedlungsgeschichte der Dodekanese. Die ältesten Siedlungsspuren auf Filerimos stammen aus mykenischer Zeit um 1500 v. Chr. zur Zeit der Achäer.  500 Jahre später kamen die Dorer auf die Insel, und wanderten nach Ialyssos ein. Damals umfasste das Herrschaftsgebiet des einstigen Stadtstaates die gesamte Nordspitze von Rhodos.

Überreste der bewegten Vergangenheit, dreier Jahrtausende, sind immer noch zu sehen. Bei seinem Rundgang beginnt man, vom Parkplatz kommend, am besten, zunächst bei westlich liegenden, umzäunten  Ausgrabungsstätte. Dort sieht man das, so scheint es, am besten erhalten Gebäude, ein Kloster aus der Ritterzeit. Italienische Archäologen haben dieses ihrer zeit originalgetreu, auf den Ruinen des ehemaligen Klosters wieder errichtet. Vor dem Kloster sieht man die Grundmauern und Säulenstümpfe eines Athenetempels, aus der Zeit um 5 v. Ch.. An der Stelle des Tempels, auf dessen Überresten bauten Christen im 5. und 6. Jahrhundert eine Basilika. Dafür benutzten sie u.a. Steinquadern des Tempels. Diese Basilika in drei halbkreisförmigen Apsiden errichtet. Die drei Schiffe der Kirche waren durch Arkaden verbunden. Von dieser frühchristlichen Kirche ist ein in den Boden eingelassenes, kreuzförmiges Taufbecken das mit Marmorplatten  ausgelegt wurde, noch recht gut erhalten.

Die Kirche der Kreuzritter, geziert mit einem Relief des Johanniterkreuzes, wurde ebenso wie  das Kloster von den Italienern restauriert. Ursprünglich entstand sie als Anhäufung von Kapellen zwischen 1480 bis 1505. Diese Kirche wurde in einem für Rhodos untypischen Grundriss einer Kreuzkuppelkirche erbaut. D.h. in einem Quadrat ist ein griechisches Kreuz eingeschrieben. Auf 4 Säulen, die z.t. noch vorhanden sind, erhob sich die Kuppel. Im Westen ist ein Narthex vorgelagert. Im inneren des Gotteshauses sind Reste des kunstvollen Marmorbodens erhalten geblieben. Das Kloster selber ist ein romantischer Ort, mit allen seinen Blumen, wo man gerne etwas Zeit verbringt.

Wenn man einen Rundgang macht stößt man auf einige Reste einer Festungsmauer aus byzantinischer Zeit. Diese Festung wurde errichtet, um das gesamte Gelände vor Angriffen, zu schützen. Für die Ritter des Johanniterordens und auch für die türkischen Besatzer  war der Berg Filerimos strategisch wertvoll. So wurden die Mauern mehrmals  restauriert. Die Ritter eroberten Filerimos 1306.  Sultan Suleiman der Prächtige errichtete hier oben sein Hauptquartier, bei der Eroberung von Rhodos-Stadt im Jahre 1522. Später während der Italienischen Besatzung, lebten hier italienische Mönche des Franziskanerordens. Bei soviel Idylle ist es schwer zu glauben, das hier schon seit Jahrzehnten niemand mehr lebt.

Bevor man das Gelände verlässt sollte man es nicht verpassen einen Blick auf die Höhlenkirche Agios Georgios Chostos zu werfen. Diese wurde ein Stück unterhalb des Klosters, nahe des Athenen Tempels, schräg links dem Eingang der Klosterkirche, in den Hang gebaut. Ihre versteckte Lage verlieh ihr auch den Beiname Chostos, was soviel bedeutet wie vergraben oder versteckt. Die kunstvollen Fresken zeigen Szenen aus dem Leben Christi.

Vom Eingang des Klosters führt eine Piniengesäumte, schattige Allee zum Kreuzgang, den die Italiener angelegt haben. Der Weg führt an 14 Kreuzwegstationen vorbei und endet an einem 15 m hohem Betonkreuz. Das begehbare Kreuz mit seiner Aussichtsplattform ist 1992-1996 errichtet worden. Eine schmale, steile Treppe mit, wie es scheint, endlos vielen Stufen, führt im inneren des Kreuzes auf die Plattform – nichts für Menschen mit Platzangst. Oben angekommen werden Sie mit einem grandiosen Ausblick, weit über die Westküste hinaus, bis hin zur kleinasiatischen Küste hin, belohnt. In den heißen Sommermonaten erfreuen sich nicht nur Touristen an der Aussicht, auch die Feuerwehr hat den Ausblick zu schätzen gelernt. In den Waldbrandgefährdeten Monaten wird hier eine Feuerwache organisiert.

Vom Parkplatz aus führt ein Weg zu einem dorischen Brunnenhaus aus dem 4. Jh. v. Chr.. Leider ist dieses häufig nicht zugänglich. Das Brunnenhaus aus Tuffstein,  ist vorne mit sechs Säulen und hinten mit ebenso vielen Pfeilern und Brüstungsmauern versehen. In einer Rückwärtigen Wand befindet sich eine Zisterne, die mit Wasser aus dem Berg gespeist wurde.  Die Brüstungsmauer und die Rückwand sind mit Löwenköpfen als Wasserspeier, verziert.  Die spätantike Inschrift auf dem dritten Pfeiler, rechts, ist die Benutzerregeln angeschlagen. Nahe diesem Haus hat man eine Nekropole, ein sogenanntes Gräberfeld  aus dem Jahre 8. Jh. Gefunden.

Heute ist der Filerimos eines der beliebtesten Ausflugsziele, der Insel, nicht nur wegen seiner antiken Bauten, seines idyllischen Pinienwaldes, sondern auch wegen des unvergleichlichen Ausblickes. 

Der Kreuzgang ist immer zugänglich. Die Ausgrabungsstätte sind täglich außer Montag 09.30 – 15.00 geöffnet

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